Das wird die Fondsanleger, die vor Jahren das Kreuzfahrtschiff ASTOR mitfinanzierten, nachdem der erste Fonds geschlossen wurde, um beim zweiten die Umbaukosten von rund 16 Millionen Euro zusätzlich abzudecken, hart treffen. Wie erwartet, musste die Betreibergesellschaft Premicon Hochseekreuzfahrt GmbH & Co. KG MS Astor, durch den neuen Geschäftsführer, das Bremer Steuerberatungsunternehmen Alldata, Insolvenz anmelden. Das geschah allerdings erst, nachdem das Schiff am 4. November 2014 im britischen Tilbury dem Charterer CMV übergeben wurde, der es bis April 2015 in Australien einsetzt. Durch Vorfinanzierung einer Reihe von Verbindlichkeiten der Bereederungsgesellschaft durch die Bremer Landesbank und CMV, dürfte allerdings kaum eine Charterrate ausgezahlt werden, da zunächst die Vorleistungen verrechnet werden müssen (Schiffsreisen intern. berichtete). Immerhin rettete die Geschäftsführung unter Leitung des Insolvenzspezialisten Sven Lundehn und dem Charterer so die Australiensaison, in der das Schiff weitgehend ausgebucht sein soll. Die Geschäftführung will jetzt einen Restrukturierungsplan ausarbeiten. Offen ist, was aus dem Offenbacher Vertriebsbüro wird, das unter der Leitung von Klaus Ebner die Sommersaison des Schiffes in Europa vermarkten soll. Ohne das Schiff blieben dem Büro nur drei Flusskreuzfahrtschiffe, mit denen die Kosten kaum aufzufangen sind. Das Büro gehört TransOcean Kreuzfahrten, ein ehemaliges Premicon Unternehmen, das sich seit einiger Zeit im Besitz von CMV befinden.

Lesen Sie in der kommenden Ausgabe mehr über den zweiten Sanierungsfall einer Ein-Schiff-Gesellschaft, nachdem bereits die DEUTSCHLAND diesen Weg gehen musste.