Schiffs-Ausmusterungswelle erreicht neuen Höhepunkt
Explosiver Befreiungsschlag
Die Pandemie fordert nicht nur ungewöhnlich viele Todesopfer, zerstört Existenzen und vermindert die Lebensqualität, sondern fordert auch von der Kreuzfahrtindustrie weitere große Opfer. Die Reedereien überprüfen zur Zeit mit spitzem Rotstift ihre Flotten und mustern so viele Schiffe aus, wie noch nie zuvor. Diese Schiffe landen entweder auf dem Secondhand-Markt oder werden in der Türkei, Indien, Italien oder Bangladesch abgewrackt oder umweltfreundlicher ausgedrückt – recycelt.
Mit der sukzessiven Bekanntgabe, der Carnival-Konzern werde sich innerhalb kurzer Zeit von mindestens 13 Kreuzfahrtschiffen trennen, schockte CEO Arnold Donald die Branche. Kaum hatte er die Entscheidung bekannt gegeben, folgten erste Einzelheiten. Zunächst wurde der Verkauf der COSTA VICTORIA veröffentlicht, allerdings mit dem vagen Hinweis, das Schiff werde als Wohnunterkunft in Marseille gebraucht. Nun meldete sich der Bürgermeister der italienischen Stadt Piombino, Francesco Ferrari, und teilte mit, die „Costa Victoria“ liege im Hafen, um verschrottet zu werden. Kurz danach veröffentlichte die Carnival-Beteiligung P&O Cruises, sie habe die OCEANA an einen noch nicht genannten Interessenten verkauft. Es folgte von Costa Crociere die Nachricht, die COSTAneoROMANTICA sei an die griechische Reederei Celestyal Cruises als deren neues Flaggschiff verkauft, was Celestyal-CEO Chris Theophilides bestätigte. Wieder einige Tage später teilte Holland America Line mit, die AMSTERDAM, MAASDAM, ROTTERDAM und die VEENDAM werden die Flotte noch in diesem Jahr verlassen.