Hamburg wird Spitzenplatz an Kiel verlieren

Verlegung der größeren Kreuzfahrtschiffe verändert Rangordnung

Noch einmal dürfte Hamburg in diesem Jahr bei der Zahl der Kreuzfahrtpassagiere und Schiffsanläufe die Nase unter den deutschen Häfen vorne haben. Aber damit wird es 2020 vorbei sein, wie vorläufige Vorbuchungen für das kommende Jahr zeigen. Ein Vergleich der Zahlen ist allerdings schwierig, da unterschiedliche Zählweisen die Ergebnisse verzerren. Der Trend ist dennoch zu erkennen.

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Der erwartete Verlust des Spitzenplatzes unter den deutschen Kreuzfahrthäfen löst in Hamburg zwar keine Panik aus, aber in der zuständigen Behörde und den mit der Kreuzfahrt verbundenen Gremien und Verbänden einschließlich der Hamburg Tourismus wird darüber intensiv diskutiert. Vor allem über die Arbeit der direkt zuständigen Gesellschaft Cruise Gate Hamburg unter
Leitung der Geschäftsführerin Sacha Rougier. Ergebnis noch offen.

2018 verzeichnete der Hamburger Hafen 220 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen, die 915.000 Passagiere in die Stadt brachten. Damit wurde die Prognose von ursprünglich 880.000 Passagieren deutlich übertroffen. Gegenüber 2017 (198 Anläufe, 813.000 Passagiere) ergibt sich eine Steigerung von über 100.000 Kreuzfahrtgästen. Zwischen 2015 und 2018 ergibt sich eine Wachstumsquote von 76 Prozent. Für 2019 waren Ende 2018 bereits 223 Anläufe gemeldet, also noch einmal mehr als im Vorjahr. Kommen noch weitere Anläufe hinzu, hieß es damals, könnte sogar erstmals die Grenze von einer Million Passagiere geknackt werden. Die genauen Zahlen für das Jahr 2019 liegen noch nicht vor. Der Hafen möchte sich zu einem Ganzjahreshafen entwickeln, so dass es keine Winterpause wie in den anderen Häfen gibt. Da die Zahl der Schiffe in diesem Jahr zwar gestiegen sein dürfte, gestützt vor allem durch kleinere Einheiten, und andererseits einige volumenstarke Einheiten verlegt wurden, dürfte es spannend sein, welche Zahlen der Hafen für 2019 bekanntgeben wird. Das gilt auch für die Anmeldungen für 2020, bei denen sich bereits abzeichnet, dass Hamburg seine Spitzenposition nicht mehr halten kann.