HANSEATIC spirit in Norwegen erwartet
Überführung aus Rumänien
Die HANSEATIC spirit, der dritte Expeditionsneubau von Hapag-Lloyd Cruises, Hamburg, hat ihre Überführung vom rumänischen Standort der VARD Group in Tulcea zur Langsten Werft in Norwegen (beide gehören zur italienischen Fincantieri-Werftengruppe) begonnen. Seit ihrem Stahlschnitt im Juni 2019 wurde die Außenhülle des Expeditionsschiffes in Rumänien fertiggestellt. Weitere Arbeiten, wie der Innenausbau, erfolgen nach Ankunft in Norwegen.
Die HANSEATIC spirit ist ein Schwesterschiff der bereits im Dienst gestellten HANSEATIC nature und HANSEATIC inspiration und wird im Frühjahr 2021 in die Flotte aufgenommen. Hapag-Lloyd Cruises ist seit kurzem eine Marke der TUI Cruises, Hamburg. Die Marke wurde in den vergangenen Jahren maßgeblich vom CEO des Unternehmens, Karl J. Pojer (65) geformt, der das Unternehmen nach der Umorganisation per Ende 2020 verlässt.
Dass sein Ausscheiden zu diesem Zeitpunkt erfolgt, dürfte hinter den Kulissen nach der Umorganisation zu heftigen Diskussionen geführt haben. Immerhin verlor Hapag-Lloyd nicht nur die Unabhängigkeit, sondern erhielt auch eine neue Geschäftsleitung: Wybcke Meier (Vorsitzende) und Frank Kuhlmann. Ob die TUI Pojer kein besseres Angebot machen wollte, als ihn zum CEO in der TUI Cruises Führungsriege – zuständig für die Marke Hapag-Lloyd – anzubieten oder Pojer, dessen Vertrag internen Quellen zufolge noch ein Jahr läuft, die Herabstufung nicht mitmachen wollte, ist nachvollziehbar.
Zu seinem Nachfolger wurde Julian Pfitzner ernannt, der nun dafür sorgen muss, dass in einem Unternehmen, dessen Konzept vor allem vom Volumen bestimmt wird, eine auf einem völlig anderen Niveau tätige Luxusmarke nicht an Konturen verliert. Wie die Branche Pojer kennt, wird er zu gegebener Zeit, pandemieeingeschränkt, den Abschluss einer erfolgreichen Ära gebührend würdigen.