Nächster Ablieferungstermin der World Explorer geplatzt
Reise ab Bremerhaven fällt auch aus
Besucher des Hamburger und Kieler Hafens werden sich vergeblich am Sonntag (28.07. Hamburg) und Montag (29.07.Kiel) nach dem Expeditionsschiff WORLD EXPLORER umgesehen haben. Der Neubau der portugiesischen Reederei Mystic Invest taucht nicht auf. Damit mussten auch die ersten Gäste, die eigentlich das Schiff auf einer Kurzreise von Hamburg nach Kiel kennenlernen sollten, zuhause blieben. Noch schlimmer: Der Stuttgarter Veranstalter nicko cruises, der das Schiff für die gesamte Sommersaison im deutschsprachigen Raum anbietet, musste auch die Gäste der ersten Jungfernfahrt benachrichtigen, die eigentlich in Kiel an Bord gehen sollten. Auch die verkürzte Alternativroute von Bremerhaven nach Reykjavik (31. Juli bis 5. August) kann nicht wie geplant stattfinden. Alle betroffenen Passagiere erhalten ihren Reisepreis erstattet und als Entschädigung einen Nachlass von 75 Prozent auf eine beliebige Reise aus dem Programm 2020 oder 2021. Die Reisebüris erhalten ihre vollen Provisionen.
Die „World Explorer“ ist nicht der erste Prototyp eines Expeditionsschiffes, das mit erheblicher Verspätung ausgeliefert wird. Betroffen sind in jüngster Zeit auch Hurtigruten, Hapag-Lloyd oder Ponant. Die fast immer kleinen Werften haben in allen Fällen die technischen Probleme völlig falsch eingeschätzt. Allerdings sind die „World Explorer“ und die ROALD AMUNDSEN von Hurtigruten besonders gravierende Beispiele falsch festgelegter Planungszeiten. Mystic Invest hatte bereits im Herbst 2018 die Auslieferung ihres Schiffes an den amerikanischen Veranstalter Quark Expeditions angekündigt und nicko cruises sollte das Schiff dann im Frühjahr 2019 übernehmen. Da die Werft nicht liefern konnte, wurden alle Reisen abgesagt. Ein unverschuldeter Imageverlust für den deutschen Veranstalter, den es nun ein zweites Mal traf. Wie es in Stuttgart heißt, sei das Echo der Kunden jedoch sehr verständnisvoll.