Der weltweit größte Anbieter von Flusskreuzfahrten, der gegenwärtig 79 Schiffe einsetzt, zu denen bis 2021 noch vier weitere hinzukommen, rechnet in diesem Jahr kaum noch mit einer Wiederaufnahme der Reisen. „Es kann sein, dass wir innerhalb einiger Ländergrenzen wie Frankreich, Niederlande, Deutschland oder Österreich auf dem Rhein, der Mosel, Elbe, Donau oder der Rhône ausgesuchte Touren versuchsweise anbieten werden, aber das hängt von den Vorschriften und noch mehr von der Nachfrage ab“, heißt es in Los Angeles, der Zentrale der Reederei.

Die Frage, wann Kreuzfahrtschiffe wieder ihre Reisen aufnehmen können, wird unterschiedlich beantwortet. Die zahlreichen Kontakt- und Beschäftigungsverbote, die Abschottung ganzer Länder, Regionen und Häfen lassen seriöse Planungen nicht zu. Daher verstummt der Ruf nach Kriterien, die eine Perspektive schaffen, wie und wann es zu einer Rückkehr zur Normalität kommt, nicht. Der erfolgsverwöhnten Kreuzfahrt stehen harte Zeiten bevor. Die Redewendung „Über rauhe Pfade gelangt man zu den Sternen“ (per aspera ad astra) beschreibt den bevorstehen den Weg zurück.

Die Corona-Pandemie und die dazugehörigen Abwehrmaßnahmen aller Länder haben auch der Flusskreuzfahrt-Branche einen unerwarteten Schlag versetzt. Ende März 2020 begann kein einziges Flusskreuzfahrtschiff auf den westeuropäischen Wasserwegen seine Saison wie sonst üblich. Und es ist völlig offen, wann die Saison 2020 überhaupt gestartet werden kann. All das nach einem Jahr, in dem die Resultate der jährlichen Flusskreuzfahrten Studie die Branche eigentlich in Euphorie versetzen sollten.

Vor der Epidemie COVID-19 war Norwegian Cruise Line Holdings auf einem soliden Kurs, um seine auf dem Investorentag im Mai 2018 unter „Full Speed Ahead“ festgelegten Ziele für 2020 zu erreichen. Angesichts der gegenwärtig noch nicht zu quantifizierenden Auswirkungen von COVID-19 geht das Unternehmen nun nicht mehr davon aus, diese Ziele bis zum Jahresende zu erreichen.

Der Hurrikan Dorian, das US-Verbot, Kuba anzulaufen, anhaltende Unruhen in Hong Kong und anderen Ländern des Mittleren Ostens, Buschfeuer in Australien und der Ausbruch der Corona-Virenepedemie beeinflussten das Geschäftsjahr 2019 und die Aussichten für 2020 von Royal Caribbean Cruises zwar erheblich, aber die negativen Folgen konnten bisher kompensiert werden.

In der Reisesaison 2021/22 werden erstmals alle drei Schwesterschiffe der neuen Expeditionsklasse von Hapag Lloyd Cruises, Hamburg, über die Weltmeere fahren, nachdem im Mai 2021 die HANSEATIC spirit die Flotte vervollständigt hat, zu der neben der HANSEATIC nature noch die HANSEATIC inspiration gehört.

Der Bremer Kreuzfahrtveranstalter plantours & Partner steht vor großen Herausforderungen. Das einzige Hochseeschiff der Reederei, die HAMBURG, wird in diesem Frühjahr gründlich umgebaut und der Veranstalter erhält zum ersten Mal einen eigenen Flussschiffsneubau, die LADY DILETTA.

Die italienische Reederei Costa Crociere, Genua, hat andere Gründe, den Flottenzugang COSTA SMERALDA zu feiern als dessen modernen Flüssiggasantrieb. Für die Reederei geht es um die glaubwürdige Rückkehr zu italienischen Wurzeln, den wichtigsten Verkaufsfaktor, wenn man vom Image des „billigen Jakob“ an der Seite von der Tochtergesellschaft AIDA Cruises wegkommen will.

Die TUI Group verzeichnete im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von rund 19 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von 893 Millionen Euro. Der Konzern beschäftigt weltweit mehr als 70.000 Mitarbeiter, betreut 28 Millionen Kunden, davon 21 Millionen in den europäischen Landesgesellschaften.

Phoenix Reisen, Bonn, gibt dem Flusskreuzfahrtjahr 2019 das Prädikat „sehr gut“. Es habe weder nennenswerte Betriebsstörungen gegeben, sei es durch Hoch- oder Niedrigwasser, die Schiffe seien in der gesamten Saison voll befriedigend ausgelastet gewesen und auch die ausländischen Flüsse hätten sich ausgezeichnet gehalten.